Kreislauffähige Beschaffung von Beleuchtung
Erfahrungsaustausch – Rückblick
19. November 2024, 9:00-12:00 Uhr
Atelier Bollwerkstadt, Bern
Den Auftakt zum Erfahrungsaustausch bildeten drei Inspirationsvorträge öffentlicher Beschaffungsstellen, die Kreislaufwirtschaft in der Beleuchtung bereits in Projekten umgesetzt haben:
- Öffentliche Beschaffung: Ausschreibung für einen ressourceneffizienten Lampenumbau auf LED (Markus Simon, Fachexperte / Stv. Fachstellenleiter, Stadt Zürich, Amt für Hochbauten)
- Neue Formen der Zusammenarbeit: Ressourceneinsparungen dank Eigeninitiative des Elektrikers (Nicolas Esseiva, Projektleiter Kreislaufwirtschaft, Stadt Zürich, Entsorgung + Recycling)
- Netto-Null 2030: Innovative Beleuchtungslösung für ein historisches Stadtzentrum (Rudolf Holzer, Leiter Baudirektion, Stadt Burgdorf)
Anschliessend arbeiteten die Teilnehmenden in drei Gruppen an konkreten Fragestellungen. Einige der Erkenntnisse aus diesen Diskussionen sind:
- In der Kreislaufwirtschaft ist eine neue Art des Denkens gefragt. Dies muss sich bereits in der Ausbildung von Fachplanenden, Architekten, Gestaltenden, etc. sowie bei den Fachverbänden widerspiegeln.
- An das Design kreislauffähiger Leuchten sind in einer Ausschreibung folgende drei Anforderungen zu stellen: Reparierbarkeit; Systemoffenheit / Modularität; Zerlegbarkeit / Trennbarkeit der Komponenten.
- Eine Standardisierung der Leuchtentypen würde es dem Markt erleichtern, kreislauffähige Dienstleistungen anzubieten, wie bspw.: Ersatzteile lange verfügbar halten, Aufbereitung anbieten, Umbaukits entwickeln.
- Die Ausschreibungskriterien, die auf der Wissensplattform nachhaltige öffentliche Beschaffung publiziert sind, bilden einen guten Ausgangspunkt, um die Kreislauffähigkeit der Beleuchtung in Beschaffungen konkret einzufordern. Es ist wichtig, im Vornherein die Bewertbarkeit sicherzustellen und gegebenenfalls die Unterpunkte eines Konzepts zu schärfen (bspw. kann die Materialzusammensetzung konkret auf Grundlage der KBOB-Ökobilanzdaten verglichen werden).
- Das Konzept «Licht als Dienstleistung» wurde nach der anfänglichen «Herausforderungsbrille» als interessanten Ansatz mit spannenden Vorteilen eingestuft. Dabei gilt:
- Ein derartiges Nutzungsmodell muss früh im Projekt (Vorprojekt) angestrebt und in die Lichtplanung intergiert werden.
- Es ist einfacher, wenn die Eigentümer auch die Nutzenden sind.
- Ein kleines Projekt kann den Einstieg erleichtern und bietet ein gutes Lernumfeld.